Im revolutionären Frankreich erließ man sogar 1793 ein „Duz-Dekret“. Wer damals nicht duzte, stellte sich selbst unter den Generalverdacht, die Ungleichheit der Menschen weiter zu propagieren. Ausserdem kann man ,Per Sie‘ keine Revolution machen“, beschrieb Werner Besch in seinem Standardwerk „Duzen, Siezen, Titulieren“ dieses Phänomen.
Mit der Studentenrevolution der 1968er-Jahre gab es im deutschen Sprachraum eine regelrechte Du-Expansion die mit dem Einzug der amerikanischen Unternehmenskulturen in europäische Firmen und diversen Social Media Plattformen bis heute anhält.
Wir merken es auch selbst. Es arbeitet sich nicht nur leichter, sondern es redet sich auch leichter. Das Du-Wort baut Distanzen ab. Nicht nur Schimpfwörter rutschen uns schneller heraus, sondern vor allem auch Positives: „Du, ich habe ein Problem“ oder „Du, können wir gemeinsam an einer Lösung arbeiten?“. Das Du-Wort fördert die Offenheit, die Kreativität, erzeugt Nähe und senkt die Hemmschwelle, heikle Themen anzusprechen.
Das „Du“ ist im Salzkammergut seit jeher im Sprachumgang miteinander Brauch und so haben wir uns entschieden mit all unseren Gästen per Du zu sein. Nicht aus Respektlosigkeit dem anderen Gegenüber, sondern aus Offenheit gegenüber Personen die wir noch nicht kennen. In diesem Sinne freuen wir uns auf Gespräche mit Dir im Moment der Begegnung oder des Wiedersehens...